Traditionelles Schaustellerfrühstück auf dem Cannstatter Wasen


Am 30. September fand in Stuttgart das 36. Schaustellerfrühstück auf dem Cannstatter Wasen in der festlich geschmückten Almhütte Royal der Familie Renoldi statt. Für eine rundum gelungene Veranstaltung sorgten nicht nur die zahlreich anwesenden Schaustellerfamilien, sondern auch die anregenden Grußworte der Verbandsvertreter um DSB-Präsident Albert Ritter sowie des gastgebenden Ersten Vorsitzenden des Schaustellerverbandes Südwest Stuttgart, Mark Roschmann. Auch Vertreter der Circus- und Schaustellerseelsorge waren vor Ort – darunter Pfarrer Sascha Ellinghaus, Leiter der Katholischen Schaustellerseelsorge, und Pfarrer Johannes Bräuchle, der die evangelische Schaustellergemeinde in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz auf der Reise begleitet.
Wie jedes Jahr folgten zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung der Einladung des Schaustellerverbandes Südwest Stuttgart zum Schaustellerfrühstück – ein Termin, der im Kalender vieler regionaler Entscheidungsträger längst einen festen Platz hat. In unmittelbarer Nähe zum Festplatz nutzten sie die Gelegenheit, sich über die aktuellen Herausforderungen des Schaustellergewerbes auszutauschen, mit denen sich die Schaustellerinnen und Schausteller – hinter den oft bunten und fröhlichen Fassaden ihrer Geschäfte – konfrontiert sehen.
Bezahlbarer Strom und Bürokratieabbau
In seiner Ansprache machte DSB-Präsident Albert Ritter deutlich, wie stark die gestiegenen Energiekosten und die allgemeine Preisentwicklung die Schaustellerbetriebe belasten. Gerade auf großen Festen wie dem Cannstatter Wasen zahlen Schausteller häufig hohe Strompreise. Ritter appellierte an die politischen Entscheidungsträger, die Schausteller in ihrer Berufung zu unterstützen, den Menschen Freude zu bereiten. Bezahlbarer Strom sei eine zentrale Voraussetzung, um Volksfeste wie den Wasen – mit ihrem integrativen und identitätsstiftenden Charakter – auch künftig zu ermöglichen.
Der Erste Vorsitzende des Schaustellerverbandes Südwest Stuttgart e. V., Mark Roschmann, ergänzte, dass neben wirtschaftlichen Belastungen auch die zunehmende Bürokratie viele Schaustellerfamilien vor große Herausforderungen stelle, gerade auch im Kontext der Gewinnung von Arbeitskräften. Volksfeste seien für alle da – und deshalb müsse es auch für alle möglich sein, dort ohne große Hürden arbeiten zu können.
Der Deutsche Schaustellerbund e.V. dankt dem Schaustellerverband Südwest Stuttgart e.V. und seinem Ersten Vorsitzenden Mark Roschmann für die Ausrichtung des traditionellen Schaustellerfrühstücks sowie für die hervorragende Öffentlichkeitsarbeit im Sinne der gesamten Schaustellerbranche.
Politischer Dialog auf dem Wasen: Volksfestkultur im Fokus
Am 6. Oktober traf DSB-Vizepräsident Kevin Kratzsch den Fraktionsvorsitzenden der CDU im baden-württembergischen Landtag und Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2026, Manuel Hagel, zu einem politischen Austausch auf dem Cannstatter Wasen. Im Zentrum des Gesprächs standen die gesellschaftliche Bedeutung der Volksfeste sowie die aktuellen Arbeitsbedingungen für die Schaustellerbranche.
Auch die kurzfristige Schließung des Wasens nur wenige Tage zuvor war Thema des Gesprächs. Kratzsch schilderte die Auswirkungen für die betroffenen Schaustellerfamilien und betonte die Bedeutung von Planungssicherheit für die Zukunft.
Manuel Hagel sicherte den Schaustellerinnen und Schaustellern seine Unterstützung zu und zeigte sich offen dafür, die angesprochenen Themen in einem weiterführenden Termin mit dem Präsidium des Deutschen Schaustellerbundes und den Vorsitzenden der regionalen Schaustellerverbände zu vertiefen.