DSB – Deutscher Schaustellerbund e.V.

Stimmungsreicher Stoppelmarkt in Vechta 2025

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Mit einem farbenfrohen Festumzug und prominenten Gästen hat am 14. August 2025 der Stoppelmarkt in Vechta begonnen. Bereits am Nachmittag säumten zehntausende Besucherinnen und Besucher die Straßen der Innenstadt, um den traditionellen Umzug zur Westerheide zu verfolgen – dort, wo der Stoppelmarkt später offiziell eröffnet wurde.

Rund 70 bunt gestaltete Motivwagen, Musikvereine und Fußgruppen mit rund 1.000 Teilnehmenden – begleitet von den Traditionsfahnen der Schaustellerverbände und angeführt von den Symbolfiguren des Stoppelmarktes Jan und Libett – sorgten für festliche Stimmung in der ganzen Stadt.

Auf dem Festplatz angekommen, begrüßten Vechtas Bürgermeister Kristian Kater und Ehrengast Silvia Breher, Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeslandwirtschaftsministerium, die zahlreichen Gäste. Den traditionellen Fassanstich meisterte Breher unter großem Beifall mit nur einem Schlag – ein gelungener Startschuss für sechs festliche Tage auf dem Stoppelmarkt.

Montagsempfang mit Ministerpräsident Olaf Lies: „Hier sind alle gleich“

Ein besonderer Höhepunkt im Festprogramm des Stoppelmarkts 2025 war der traditionelle Montagsempfang der Stadt Vechta in der Niedersachsenhalle. Am 18. August konnte Bürgermeister Kristian Kater zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft begrüßen – darunter auch Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies, dessen Festrede beim Publikum auf große Zustimmung stieß: „Hier kommt es nicht darauf an, wer du bist oder was du gelernt hast. Hier sind alle gleich“, erklärte Lies und machte dem Stoppelmarkt damit eine spürbare Liebeserklärung.

Zuvor hatte sich der Ministerpräsident bei einem Rundgang über das Gelände als echter Volksfestfreund gezeigt: Gemeinsam mit Bürgermeister Kater schenkte er Kaffee im alkoholfreien Zelt aus, besuchte die neue Tierschau und stieg anschließend in die Achterbahn „Wilde Maus“. Eindrücke, die er in seiner Rede gerne aufgriff: „Wir sind stolz und dankbar für unsere Schausteller, die uns diesen Markt ermöglichen.“

Mit Olaf Lies reiht sich ein weiterer hochkarätiger Redner in die Liste prominenter Ehrengäste des Stoppelmarkts ein. Im Vorjahr hatte Bundeskanzler Olaf Scholz mit seiner Festrede beim Empfang und seinem folgenden Grußwort auf der Großkundgebung des Deutschen Schaustellerbundes in Hamburg 2025 ein starkes Signal für die Branche gesetzt.

Auch Bürgermeister Kristian Kater nutzte die Gelegenheit, die gesellschaftliche Bedeutung des Stoppelmarkts hervorzuheben: Der Stoppelmarkt ist ein Fest, das die Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaften zusammenbringt. Er ist mehr als Rummel, Bier und Bratwurst. Er ist Tradition, Gemeinschaft und ein Stück Identität. Er bringt Generationen zusammen, Freundeskreise, Familien – und manchmal sogar Koalitionen an der Theke.“

Politischer Austausch mit Schaustellern – Niedersachsens Ministerpräsident zu Gast im historischen Schaustellerwohnwagen

Nach seinem Grußwort beim traditionellen Montagsempfang suchte Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies gezielt das persönliche Gespräch mit den Schaustellerinnen und Schaustellern. Sein Weg führte ihn direkt zum historischen Schaustellerwohnwagen des Vereins reisender Schausteller Vechta e. V., wo in offener und entspannter Atmosphäre ein konstruktiver Austausch mit Branchenvertretern stattfand.

An dem Gespräch nahmen unter anderem DSB-Präsident Albert Ritter, DSB-Vizepräsident Andreas Horlbeck, Jürgen Meyer (Erster Vorsitzender des Vereins reisender Schausteller Vechta e. V.), Vizepräsident a.D. Michael Hempen, der Parlamentarische Staatssekretär Dennis Rohde, Bürgermeister Kristian Kater sowie weitere Vertreter der Schaustellerverbände und der Wirtevereinigung Vechta teil.

Ministerpräsident Lies nutzte die Gelegenheit, sich ein persönliches Bild von der aktuellen Lage und den Herausforderungen der Schaustellerbranche zu verschaffen. Dabei lobte er ausdrücklich den starken Zusammenhalt innerhalb der Branche und betonte die besondere integrative Kraft von Volksfesten und Weihnachtsmärkten für das gesellschaftliche Miteinander in Deutschland.

Bereits im Frühjahr hatte Lies beim „Kleinen Stoppelmarkt“ in der niedersächsischen Landesvertretung in Berlin – einem politischen Sommerfest in der Hauptstadt – das Gespräch mit dem Deutschen Schaustellerbund gesucht (wir berichteten in der Kometausgabe 5862). Sein Besuch in Vechta unterstreicht erneut seine enge Verbundenheit mit der Schaustellerbranche.

Traditioneller Schaustellergottesdienst: Hoffnung, Gemeinschaft und offene Herzen

Am Sonntagmorgen, dem 17. August, fand im festlich geschmückten Niedersachsen-Zelt der traditionelle Schaustellergottesdienst auf dem Stoppelmarkt statt – ein fester Bestandteil des Volksfestes, der Raum für Besinnung, Gemeinschaft und Glauben schafft. Rund 400 Gläubige, darunter viele Schaustellerinnen und Schausteller, kamen zusammen, um gemeinsam zu beten, innezuhalten und der Verstorbenen zu gedenken.

Schaustellerpfarrer Sascha Ellinghaus stellte das diesjährige Heilige Jahr der römisch-katholischen Kirche in den Mittelpunkt seiner Predigt. Alle 25 Jahre werden in Rom die Heiligen Pforten geöffnet – ein Symbol für Umkehr und Hoffnung. Ellinghaus zog eine einfühlsame Parallele zum Stoppelmarkt: Auch hier würden die Tore weit geöffnet – für Begegnung, Lebensfreude und Menschlichkeit. „Offene Türen stehen im Glauben symbolisch für offene Herzen“, so Ellinghaus.

Das Motto des Heiligen Jahres „Pilger der Hoffnung“ passe besonders gut auf die Schausteller, die mit Kreativität, Engagement und Herzlichkeit Freude stiften. „Auch ihr seid Hoffnungsträger“, wandte sich Ellinghaus direkt an die Schaustellerfamilien im Zelt – und segnete die reisende Glaubensgemeinschaft mit herzlichen Worten.

Nach insgesamt sechs Festtagen und über 800.000 Besucherinnen und Besuchern fand der 727. Stoppelmarkt am Dienstagabend, dem 19. August 2025, mit dem traditionellen Abschlussfeuerwerk einen stimmungsvollen Ausklang.