Eröffnung der Cranger Kirmes 2025: „Ein starkes Zeichen für Gemeinschaft, Vielfalt und gelebte Tradition“


Mit einem festlichen Einzug der Schaustellerverbände und zahlreichen Traditionsfahnen, begleitet von einer Bergmannskapelle und prominenten Ehrengästen, wurde am Freitag, dem 1. August 2025, die Cranger Kirmes in Herne offiziell eröffnet. Im Herzen des Ruhrgebiets feierten über 1.000 Gäste im Festzelt den Auftakt des größten Volksfestes in Nordrhein-Westfalen. Bereits am Vortag, dem 31. Juli, strömten rund 150.000 Besucherinnen und Besucher auf das Kirmesgelände – 25.000 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Die feierliche Eröffnung am Freitag unter dem diesjährigen Motto „Die einzig wahre Cranger Kirmes – Alles andere ist Rummel“ machte eindrucksvoll deutlich, welchen hohen Stellenwert die Cranger Kirmes für die gesamte Region hat. Als größte Kirmes in Nordrhein-Westfalen begeisterte sie bis zum 10. August über vier Millionen Menschen.
Besondere politische Strahlkraft erhielt die diesjährige Eröffnung durch den Besuch von Vizekanzler, Bundesfinanzminister und SPD-Parteivorsitzendem Lars Klingbeil, mit dem die Vertreter der Schaustellerverbände vor Ort über zwei Stunden lang die dringenden Themen der Branche besprachen. In seinem Grußwort brach der Vizekanzler eine Lanze für Volksfeste und das Schaustellerwesen – und fand damit spürbaren Zuspruch bei den Festgästen: „Wir brauchen mehr Crange in Deutschland. Denn hier wird das gelebte Miteinander sichtbar – unabhängig von Herkunft oder Hintergrund.“
Gemeinsam mit Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda und NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur vollzog Vizekanzler Lars Klingbeil im Anschluss den traditionellen Fassanstich in der Cranger Festhalle. Unter großem Beifall eröffnete Dr. Dudda die Kirmes schließlich mit dem traditionellen Ausruf: „Piel op no Crange!“
In seiner vorausgegangenen Eröffnungsrede hob Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda die gesellschaftliche Bedeutung der Cranger Kirmes hervor: „Die Cranger Kirmes ist ein Ereignis, das weit über unsere Stadtgrenzen hinaus strahlt. Für mich ist sie der Beweis, dass Gemeinschaft immer noch über den Einzelnen siegt.“ Im Anschluss sorgte Schlagerstar Maite Kelly mit ihrem Auftritt für ausgelassene Stimmung im Festzelt und eine rundum gelungene Eröffnung der Kirmes.
Traditioneller Festumzug zur Cranger Kirmes
Nur einen Tag nach der feierlichen Eröffnung folgte am Samstag, dem 2. August, mit dem großen Festumzug das nächste Highlight der Cranger Kirmes: Rund 4.000 Teilnehmende zogen beim traditionellen Umzug durch Herne – begleitet von etwa 150.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Mit dabei war auch die ehemalige Kirmeskönigin Pauline I., deren Amtszeit als engagierte Botschafterin der Kirmeskultur dort zu Ende ging, wo sie vor zwei Jahren begann. Ihre Krone übergab sie im Rahmen der feierlichen Wahl am 7. August an ihre Nachfolgerin Julia I. aus Wanne-Eickel, die für die nächsten zwölf Monate die Repräsentantin aller Volksfeste in Nordrhein-Westfalen sein wird.
Glaube, Gemeinschaft und gelebte Tradition: Der Schausteller-Gottesdienst auf Crange
Ein besonderer Höhepunkt auf der Cranger Kirmes war auch in diesem Jahr wieder der traditionelle Schausteller-Gottesdienst. Am ersten Kirmessonntag versammelten sich zahlreiche Schaustellerinnen, Schausteller und Gäste im festlich geschmückten Bayern-Festzelt, um gemeinsam innezuhalten und Momente der Besinnung zu erleben.
Der Gottesdienst wurde von der Evangelischen Kirchengemeinde Wanne-Eickel ausgerichtet und von Pfarrer Torsten Heinrich, dem Leiter der Zirkus- und Schaustellerseelsorge der EKD, gestaltet, der dafür eigens nach Crange gereist war.
Inmitten des geschäftigen Festtreibens wurde der Gottesdienst einmal mehr zu einem Ort der Dankbarkeit, der Hoffnung und des Miteinanders – für viele Schausteller ein fester und bedeutungsvoller Bestandteil der Kirmeskultur. Denn: Kirmes kommt von Kirchmess’ – und auf Crange wird diese Verbindung von Kirche und Schaustellertradition Jahr für Jahr gelebt.
Austausch mit Kommunalpolitik: Cranger Gesprächsrunde mit der SPD-Fraktion
Wie in jedem Jahr fand auch 2025 die traditionelle Cranger Gesprächsrunde mit der SPD-Ratsfraktion der Stadt Herne statt – ein etablierter und wichtiger Austausch zwischen Kommunalpolitik und Schaustellerbranche. DSB-Präsident Albert Ritter und weitere Vertreter nutzten das Treffen am 4. August, um in offener Atmosphäre über aktuelle Herausforderungen und Zukunftschancen zu sprechen – von Arbeitskräftemangel bis Veranstaltungsregulierung. Auch die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung der Cranger Kirmes für die Region stand im Mittelpunkt.
„Politiker, Veranstalter und Schausteller arbeiten Schulter an Schulter – nah an den Menschen und nah an der Realität. Genau das macht Crange aus“, betonte Albert Ritter im Anschluss.

Auszeichnung für Ingo Bauermeister: Crange Award 2025
Im Rahmen des Crange Awards wurde Ingo Bauermeister für seine Kinderachterbahn „Willy der Wurm“ ausgezeichnet. Eine besondere Kirmes-Kuriosität: Bauermeister wurde am 10. August 1980 während der Cranger Kirmes geboren.
Die Auszeichnung wurde im Großen Ratssaal von Vertretern aus Politik, Verwaltung, Polizei und Schaustellerverbänden überreicht. DSB-Präsident Albert Ritter würdigte Bauermeister als engagierten Vertreter einer modernen und zugleich traditionsbewussten Schaustellergeneration.
Die 541. Cranger Kirmes endete am 10. August mit dem traditionellen Abschlussfeuerwerk. Laut Aussagen der Stadt Herne besuchten 2025 mehr als 4 Millionen Gäste in elf Tagen das größte Volksfest Nordrhein-Westfalens.