Deutscher Schaustellerbund e.V.

die Berufsspitzenorganisation für das Schaustellergewerbe




„Schausteller müssen für ihre wichtige Arbeit die Anerkennung in der Öffentlichkeit erhalten, die sie verdienen.“

Interview mit dem neu gewählten Vizepräsidenten für Marketing Kevin Kratzsch

 

Der DSB – die Berufsspitzenorganisation des Schaustellergewerbes – vertritt die Interessen von rund 5.000 Schaustellerinnen und Schaustellern in Deutschland. Insbesondere das Präsidium als geschäftsführender Vorstand setzt sich stets für die Belange der Mitglieder ein. Um die verschiedenen Aufgaben, die die Verbandsarbeit mit sich bringt, zu bewältigen stehen dem DSB neben seinem Präsidenten Albert Ritter, vier Vizepräsidenten für die Bereiche Berufsfragen (Thomas Meyer), Organisationsfragen (Lorenz Kalb), Marketing (Kevin Kratzsch) sowie Finanzen (Edmund Radlinger) vor. Sie alle arbeiten ehrenamtlich und treffen sich regelmäßig zu gemeinsamen Sitzungen, beraten über Schaustellerfachfragen, nehmen an Veranstaltungen teil, stehen in engem Kontakt zur Politik – und natürlich auch zur Hauptgeschäftsstelle in Berlin.

Der während des 70. Delegiertentages in Essen neu gewählte Vizepräsident für Marketing Kevin Kratzsch leitet zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder einen reisenden Gastronomiebetrieb, mit dem sie in ganz Deutschland Volksfeste und Weihnachtsmärkte beschicken und zudem Großveranstaltungen ausrichten.

Ehrenamtlich engagiert Kevin Kratzsch sich seit 2011 als Zweiter Vorsitzender des Schaustellerverbandes Niedersachsen e.V. - Sitz Hannover. Seit 2012 ist er zudem Präsident der Europäischen Schausteller Jugend-Union. Darüber hinaus setzt er sich bereits seit Jahren als einer der Mitbegründer des Arbeitskreises Zukunft und ehemaliger stellvertretender Bundesfachberater für Bildung für die Verbesserung der Ausbildung von Schaustellerjugendlichen ein.

Herr Kratzsch, warum haben Sie sich für das Amt des Vizepräsidenten beworben?

Seit dem Delegiertentag 2006 in Hannover, als die Ergebnisse der damaligen Marketingstudie vorgestellt wurden, interessiert mich das Thema Marketing sehr. Ich war schon immer der Meinung, dass wir Schausteller einen unglaublich tollen Beruf ausüben und auch für die Gesellschaft eine wichtige Leistung erbringen – aber auf der anderen Seite trotzdem noch immer ein Imageproblem haben. Dadurch wird unsere Arbeit in meinen Augen manchmal nicht angemessen anerkannt. Es ist mir daher schon seit langem ein großes Anliegen, am Image der Schausteller und somit auch dem des Deutschen Schaustellerbundes mitzuarbeiten, um dadurch auch die Rahmenbedingungen für die Schaustellerunternehmen zu verbessern.

Das Aufgabenfeld „Marketing“ ist sehr breit gefächert. Mit welchen Themen möchten Sie sich konkret beschäftigen?

Ich möchte den Fokus darauf legen, das Ansehen und die Wahrnehmung der Schausteller in der Öffentlichkeit aufzuwerten. Eine wichtige Aufgabe sehe ich darin, zunächst konkret darzustellen, was unseren Beruf so wichtig für die Gesellschaft macht. Das möchte ich mit verschiedenen Projekten verstärkt öffentlich sichtbar machen.

Der Startschuss für unsere weitere gemeinsame Arbeit im Arbeitskreis Marketing fällt dann im März. Auch an dieser Stelle möchte noch einmal alle Marketingbeauftragten der DSB-Mitgliedsverbände herzlich zu unserer Sitzung am 15. März ab 12:00 Uhr in der Hauptgeschäftsstelle in Berlin einladen. Während des Treffens möchte ich gerne die nächsten Marketing-Aktionen des DSB vorstellen und sie gemeinsam mit den Marketingbeauftragten diskutieren. Das Thema Imageförderung wird während der Sitzung im Fokus stehen. 

Gibt es ein Thema, das Ihnen momentan besonders unter den Nägeln brennt?

Ja, ein Thema, das Hand in Hand mit der Imageverbesserung unseres Berufsstandes geht, nämlich die bereits erwähnte Wertschätzung unserer Branche in der Öffentlichkeit.

Schausteller tragen mit ihrer Arbeit nicht nur dazu bei, dass Volksfeste ein nicht mehr wegzudenkender Wirtschaftsfaktor für die Städte und Gemeinden sind. Sie bringen den Menschen mit den Festen in der ganzen Bundesrepublik auch seit Jahren Freude und Vergnügen praktisch direkt vor ihre Haustür. So fördern und sichern wir außerdem auch wichtige kulturelle Pfeiler in den Regionen vor Ort. Diese Punkte möchte ich mit meiner Arbeit im Präsidium noch sichtbarer machen.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Branche?

Ich wünsche ich mir, dass wir Schausteller für unsere Leistungen in der Öffentlichkeit die Anerkennung erhalten, die wir verdienen und sichtbar wird, dass wir Schausteller zusammen mit den Traditionsfesten in Zeiten von Globalisierung und einer sich rasant wandelnden Gesellschaft als verlässliche Konstante einen wichtigen Ankerpunkt des kulturellen Lebens in den Städten und Kommunen bilden – und daher mehr denn je gebraucht werden.

Außerdem ist ein großer Wunsch von mir, dass wir weiterhin gemeinsam dafür kämpfen, dass wir auch zukünftig von unserem Beruf als Schausteller leben können und unsere Schaustellerjugend in eine sichere Zukunft gehen kann.

Lieber Herr Kratzsch, vielen Dank für das Interview!